Multisensorische Sprachlabor (MuSe-Labor)

Prof. Rathcke; JProf. Frassinelli

Das multisensorische Sprachlabor (MuSe-Labor) ergänzt die Forschungsinfrastruktur der Linguistiklabore in Konstanz. Es untersucht Sprache als eine situationsbedingte und verkörperte Erfahrung, die von all unseren Sinnen beeinflusst wird.

Die unzähligen sensorischen Informationskanäle, die uns in unserem täglichen Leben umgeben, beeinflussen die Art und Weise, wie wir Sprache wahrnehmen und verstehen. Das Sehen ist eine der am besten verstandenen Quellen solcher multisensorischer Einflüsse. Wenn wir gesprochene Sprache wahrnehmen, schenken wir unbewusst den Gesichtsausdrücken unserer Gesprächspartner viel Aufmerksamkeit, welche uns helfen, das Gesprochene zu verstehen. Dies ist einer der Gründe, warum das Tragen von Gesichtsmasken als Schutzmaßnahme während der Pandemie eine Herausforderung für unsere sprachlichen Interaktionen war. Aber nicht nur das Sehen spielt während der Sprachverarbeitung eine Rolle. Alle aristotelischen Sinne (d.h. Hören, Sehen, Fühlen, Schmecken und Riechen) prägen die Art und Weise, wie wir gesprochene und geschriebene Sprache wahrnehmen und verstehen. Die Komplexität unserer situationsbedingten und verkörperten Erfahrung von Sprache ist jedoch noch nicht vollständig verstanden.

Das MuSe-Labor zielt darauf ab, diese Komplexität mit einer Reihe von Methoden zu untersuchen. Darunter sind Eye-Tracking, Pupillometrie, sensomotorische Synchronisationstechniken, audiovisuelle Aufnahmen von menschlichen Gesichtern und Avataren sowie traditionellere Verhaltensparadigmen.

Direktorin: Prof. Rathcke (website / Twitter)
Co-Direktor: Prof. Frassinelli (website)